Samstag, 5. Januar 2013
In Kambodscha
Nach dieser ungeplanten Unterbrechung sind wir in Seam Reap angekommen. Natürlich wollten wir uns hier wie so ziemlich jeder Tourist, der Kambodscha besucht, die Tempelanlagen von Angkor Wat angucken. Immerhin ist Angkor Wat das Aushängeschild der Nation und man sieht es zu Hauf auf Bierflaschen, Zigarettenschachteln, in jedem Souvenirladen und nicht zuletzt auf der Nationalflagge.
Wir kauften uns ein Ticket, das 3 tage Gültigkeit hat um so viel wie möglich von Angkor zu sehen.
Was wir dann schließlich sahen war der Wahnsinn. Zwar sind die verschiedenen Tempel teilweise von Touristen geradezu überflutet, doch wenn man die eigene Tour so plant, dass man nicht zu den Stoßzeiten bei den Hauptattraktionen ist kann man dort einzigartige Atmosphären und beeindruckende Tempel erleben. Am besten ich lasse mal ein paar Bilder für mich sprechen.




(zu meiner Rechten sitzt einer von vielen Affen, die einfach so am Tempel rumturnten :D)


(Wandverzierung in Angkor Wat)
















Seam Reap ist ansonsten eine kleinere Stadt die aber logischerweise sehr für Touristen hergerichtet ist. Highlights sind die (Nacht)märkte wo man bis zum Umfallen feilschen kann. Dann gibt es noch eine Straße mit vielen Bars und Clubs, die wir allerdings ungern entlangschlenderten: man wird alle 2 Meter angesprochen, ob man eine Taxifahrt, Drogen oder eine Frau kaufen will bzw dies gleich in einem Redeschwall. Also kein sehr angenehmer Ort zum aufhalten. Alles in einem ist Seam Reap zumindest tagsüber sehr schön.

Ein paar Tage später ging es dann nach Phnom Penh, welches die Hauptstadt von Kambodscha ist und ca 2 mio. Einwohner hat. Die Stadt gefiel mir auf Anhieb.



Sie ist zwar auch sehr groß aber nicht so stressig wie zB. Bangkok. Die Leute sind mehr als nett und hilfsbereit und wieder einmal gilt hier: geh mit einem Lächeln durch die Welt und sie lächelt zurück. Ganz anders als in Deutschland.
Hier gibt es natürlich auch wieder viel zu sehen, beispielsweise den Königspalast, an dem während unserem Aufenthalt dauerhaft Trauerfeiern stattfanden, da der 90jährihge König Sihanouk gerade die Löffel abgegeben hat. Ein must see war die Folterschule „Tuol sleng“ und die sogenannten „killing fields“. Tuol sleng war ein Foltergefängnis zu der Zeit, in der die Roten Khmer Kambodscha regierten (ende 1970). Die sozialistisch gesinnten haben ihre Ideologie leider etwas zu fanatisch durchgesetzt: Intellektuelle wurden einfach hingerichtet, Familien wurden dadurch getrennt, dass die Stadtbewohner aufs Land und in Dörfer geschickt wurden und Andersgesinnte wurden in Tuol sleng gefoltert und schließlich auf den killing fields hingerichtet. Irgendwie wollte er Maos Kulturrevolution kopieren und ging nur noch etwas krankhafter vor. Wer sich für weiteres interessiert: einfach mal googlen. Insgesamt hat deren Führer, Pol Pot, 2 millionen Kambodschaner auf dem Gewissen, also eigene Landsleute. Muss man sich mal vorstellen, dass die Einwohnerzahl Kambodschas von 10 mio. auf 8 mio. schrumpfte. Einfach nur pervers.

Außerdem gibt es natürlich wieder etliche Wats





und eine wunderschöne Promenade. Hier haben wir uns dann mit Freunden aus Bremen getroffen und mehrere schöne Abende verbracht.
Setzt man sich dort einmal für eine Stunde hin erlebt man innerhalb kürzester Zeit, wie sich die verschiedensten Leute dazugesellen. Von Straßenkindern bis einheimischen Kambodschanern bis zu anderen Reisenden mit denen man dann eine sehr angenehme Zeit verbringen kann.
Nachdem wir zuerst also mit Luca und Lucas dort saßen fanden wir uns bald in einem Grüppchen von 5 bis 10 Leuten wieder. Das hat wirklich großen Spaß gemacht und ich war überrascht, wie familiär so eine Millionenstadt eigentlich sein kann. Mit den Jungs haben wir auch des öfteren Billard gespielt und waren auch mal im Club, was auch überaus amüsant war und sich echt gelohnt hat.
Ich hab es in Phnom Penh auch glücklicherweise geschafft, mir der Hobbit anzugucken. Sogar auf englisch und in 3d. So ziemlich einer der abgefahrensten Kinobesuche meines Lebens. :D



Am 24. Dezember, also an Weihnachten, haben wir uns dann mal ein sehr edles Essen gegönnt:
ein 3 Gänge-Menü mit Shrimps als Vorspeise, Truthahn als Hauptgericht und Schokotrüffelkuchen als Dessert. Es war echt sehr lecker, leider hab ich keine Fotos davon au meiner Kamera ..
Danach genehmigten wir uns noch einen oder zwei Cocktails auf der Dachterasse des Lokals. Weihnachtsstimmung wie wir sie kennen kommt hier irgendwie gar nicht auf, aber schlimm fand ich persönlich das jetzt nicht. Bleibt einem ja auch Stress erspart. Aber ich hab meine Familie und Freunde irgendwie schon vermisst.

Jetzt fahren wir nach Sihanoukville am Meer um um Silvester mal n bisschen die Sau rauszulassen. Der Ort ist wohl sehr bekannt für die „legendären Strandpartys“ (Zitat ende :D).

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