Dienstag, 29. Januar 2013
Vietnam
nun waren wir in Sihanoukville. Zuerst hatten wir ein Hotel downtown, also ein bisschen ab vom Schuss. Denn Hauptbestandteil des Ortes ist ein kilometerlanger Strand, der sowohl für Kambodschaner als auch für Touristen aus aller Welt ein beliebtes Urlaubsziel ist, nicht zuletzt für junge Menschen wegen der tagtäglichen Strandpartys. Luca sagte immer scherzhaft Malle-light, da an den Stränden eine Strandbar neben der anderen lag und Unmengen an Menschen sich dort aufhielten. Der Strand ist aufgeteilt in Ocheuteal Beach, Serendipity Beach und Otres Beach, der etwas entfernter lag und demnach der ruhigste war.
Hier verbrauchten wir wunderbar ruhige und sehr entspannte Strandtage. Am ersten Abend fanden wir gerade mal mit Mühe und Not unser Hotel wieder, nachdem wir stundenlang am Strand lagen.
Nach 2 Nächten zogen wir um in unmittelbare Strandnähe. Allein schon der Transport dorthin war der Wahnsinn. Mit unseren beiden 60 Liter-Rucksäcken mit den dazugehörigen Besitzern nahmen wir uns ein Mototaxi, was im Klartext hieß: Wir beide mit unsren Rucksäcken auf einem kleinen Mofa inklusive Fahrer. Dass sowas geht hab ich auch noch nicht gewusst. :D
Wir wohnten in der Blue-Moon Bar und hattein eine überaus freundliche kambodschanische Familie, die sich Mühe gab, die Tage dort zu versüßen.
Nachdem wir tagsüber am Strand lagen und lasen oder Karten spielten nahmen wir abends ein leckees Essen ein und tranken noch das ein oder andere Bier in super gemütlichen Sesseln ca 2 Meter entfernt von der Meeresbrandung. Die Fullmoon.-Party, der wir beiwohnten, war nur ein kleiner Vorgeschmack für das Neujahrsfest. Denn 2 Tage vor Silvester begann ein riesiges Nationalfest der Kambodschaner mit riesiger Bühne, Feuerwerken und einer Vielzahl an Ständen aller art (riesige Chipspackungen, Kuscheltiere, Klamotten gab es zu kaufen und nicht zuletzt etliche Bierzelte) . Da war vielleicht was los. So viele Menschen auf solch einem Raum sind sorag auf dem Freimarkt nicht zu finden.
An Silvester schließlich betranken wir uns zuerst mit den Einheimischen auf dem Nationalfest, einschließlich mit den Leuten aus unserem Guesthouse. Danach ging es an den Strand und nach einem kurzen Abstecher zum Hotel mit ein paar Schweden wieder zum Strand. Um 0h waren wir im Dolphins Shack und sahen ein riesiges Feuerwerk. Danach feierten wir ausgelassen mitten am Strand , später noch kurz im Utopia, einem kleinen Club und dann wieder am Strand beim JJ's. Dort waren zu unserer Überraschung die Jungs und Mädels von der Besatzung unseres Guesthouse auf der Bühne, machten den DJ und Ansagen, verteilten free-shots und reichten selbstgebaute Shishas umher. So feierten wir dann bis 6h morgens. Am Tag danach, der unser letzter in Sihanoukville war, luden uns undere Hotelleute nochmal zu ihrer Feuershow mit free Cocktails, die wir aber aufgrund leichten Katergefühls nicht mehr wirklich genießen konnten. Ein sehr sehr schöner Aufenthalt.

Am nächsten Morgen ging es mit dem Minibus eweitern nach Hatien, also über die Grenze nach Vietnam. Hier ist das Essen wieder unglaublich gut und um Längen besser als in Cambodia.
Dort verbrachten wir nur eine nacht und fuhren dann mit einem lokalen Bus (hier kann man drinnen rauchen) zwischen den ganzen Vietnamesen weiter nach Can Tho, unserer ersten Station des Mekong-Delta.
Can Tho ist eine große Stadt mit einer halben mio. Einwohner. Hier gibt es vor allem die schwimmenden Märkte zu sehen. Diese sind kleine Boote der Einheimischen die direkt auf dem Fluss regen Handel treiben und Geschäfte machen. Das war wirklich interessant zu sehen. Dann machten wir mit unserem kleinen Nussschalen-Boot und unserer supernetten aber nichtenglischsprachigen Fahrerin, die noch genau einen Zahn hatte, noch Halt in einem schönen Obstgarten, liefen durch die Felder der Bauern und besuchten eine „Fabrik“, in der Reisnudeln hergestellt werden (inklusive Schwinestall). In Can Tho hatten wir ansonsten nichts besonderes zu tun, außer den Vietnamesischen Lebensstil kennenzulernen und herausragend gutes Essen zu genießen.
Hier sind die Leute, sofern das überhaupt geht, noch freundlicher, herzlicher, hilfsbereiter und offener, obwohl wirklich nur ganz vereinzelte Englisch sprechen. Trotzdem kamen wir immer dort an, wo wir hinwollten.
Unsere nächste Station war Vinh Long, eine Insel in einem Flussarm des Mekong. Hier wurden wir an der Busstation schon von einem freundlichen Vietnamesen angesprochen, den wir zu ihm in einen „homestay“ folgten. Hier trafen wir in einem total verschlafenen Dörfchen ein und wurden von der Familie sehr freundlich empfangen. Wir entdeckten noch die Landschaft, die kaum mehr aus ein paar Hütten und Häschen und Farmen im Mangrovendschungel bestand mit dem Fahrrad und spielten mit Vietnamesen Fußball auf einem Sand/Schotterplatz. Ich holte mir gleich 3 Blasen an den Füßen, 2 davon waren blutig. Trotzdem hat es einen heidenspaß gemacht obwohl keiner ein einziges Wort in einer uns bekannten Sprache sprach, doch die Atmosphäre war locker und freundschaftlich. Abends wurde von unsere Familie das beste Essen aufgetischt, das ich seit meinem Aufenthalt in Südostasien hatte und das muss echt schon etwas heißen. Es gab Elefantenfisch, Springrolls zum selber machen, Gebratene Springrolls, Kürbissuppe mit Hackfleisch und Reis mit exzellent gewürztem Fleisch. Dauernd wurde Nachschub gebracht. So satt war ich auch schon seit langem nicht mehr. Am Tag danach regnete esüberraschenderweise und wir machten wieder einmal eine Bootstour zu einem weiteren schwimmenden Markt. Danach ging es zu einer einheimischen Honigfarm und zu einer „Fabrik“, in der Kokosnusssüßigkeiten hergestellt werden. Natürlich konnte man auch probieren und alles war köstlich. Wir kauften gleich mehrere Packungen von Bonbons, nach denen man wirklich süchtig werden kann. Der letzte Stop war nach Umsteigen in ein Nussschalenboot und durch einen engen kleinen Nebenfluss in einem schönen, ruhigen Bonsaigarten, wo wir mit frischen Früchten, darunter auch Jugfruit (stinkefrucht) verköstigt wurden und ich mir das erste Mal eine Boa um den Hals gelegt habe. Das war echt ne strange und beeindruckende Erfahrung. Zurück in unserem Homesay wurde dann ersteinmal Mittagsschlaf in Hängematten gemacht. Abends gab es – auf unseren Wunsch hin – Schlange und Ratte zu essen. Voll lecker. :D
Dieses kleine Häuschen ist wirklich ein Ort, der so voller Ruhe und Gelassenheit ist, dass ich hier noch viel viel länger bleiben könnte. Bald geht es weiter nach Saigon (Hochimin City).

In der ersten Etappe in Saigon haben wir eher organisatorische Dinge erledigt. Wir haben unser Visum für Indien beantragt. Wir haben uns außerdem die Märkte angeguckt, sind durch die Straßen gezogen. Saigon ist die Stadt mit den meisten Motorrollern der Welt (3 Millionen). In der Bar „The View“ haben wir abends Bier getrunken und Karten gespielt und dabei die Aussicht über weite Teiele Saigons genossen. Dann waren wir noch im „War Museum“, in dem wir etwas über die Vietnamesische Geschichte lernten.

Unser Plan war nun, schnell nach Hue zu reisen, welches in der Mitte von Vietnam liegt, und dann langsam wieder in Richtung Saigon zu fahren. Dies meistens in einem sogenannten Sleeping-Bus, der nachts fährt, damit wir tagsüber Zeit haben um uns alles anzugucken. Hue an sich war sehr schön, obwohl die obere Temperaturgrenze hier teilweise unter die 20°C fiel und wir regelrecht froren. Trotzdem noch besser als im Schnee zu waten ;).
Hier besuchten wir die verbotene Stadt des alten Kaisers und die dortige Pagode.
In der Pagode kamen wir genau richtig zum alltäglichen Gebet der Buddhisten und sahen eine knappe Stunde zu, wie etliche Mönche und Novizen chanteten.
Am nächsten Tag miteten wir uns Motorroller und fuhren in die Berglandschaft, um uns die alten Gräber von verschiedenen Kaisern anzusehen, die von Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Dabei hatten wir auch direkt eine Reifenpannne. Durch Nachfragen bzw durch Zeichensprache konnten wir uns dort in einem Minidörfchen zu einem Rollerflicker durchschlagen, der uns für umgerechnet 2 € den Schaden behob.
Ein anderes wirkliches Highlight war das Restaurant, dessen Betreiber ein Taubstummer Vietnamese war und wo wir sogar mehrmals speisten, da das Essen dorteinfach mit Abstand am besten schmeckte.
Weiter ging es also, wieder mit einem Nachtbus, nach Hoi An, einer kleinen alten Hafen- und Handelsstadt. Hier gab es an sich eher wenig zu sehen. Die Stadt an sich war aber echt schön und es schien auch wieder die knallende Sonne bei uber 20 Grad. Mit vielen engen Gassen, kleinen Läden und schönen Lampingnongs wirkte sie fast schon wie die vietnamesische Ausgabe des Bremer Schnoors. Außerdem gab es noch eine schöne Promenade mit vielen Bootsanlegern, an der man sich abends einfach an ein kleines Tischchen setzen konnte und ein eiskaltes Getränk genoß.
Am nächsten Tag sahen wir uns einige alte Häuser dort an, die im vergangenen Jahrhundert erbaut wurden und mit bunt gemischter Architektur aufwarten konnten, dazu noch einige kleine Tempel.
Als es dann später Nachmittag wurde, sahen wir noch eine traditionell vietnamesische Aufführung mit einer Band, die auf teilweise unbekannten Instrumenten spielte, Gesang, Theater und Tanz.
Das war echt mega lustig anzusehen und hat dem Tag das I-Tüpfelchen verliehen.
Danach mussten wir wieder einen Nachtbus erwischen, um nach Da Lat zu fahren. Dies ist ein kleines Städchen in den Bergen, die ein beliebtes Urlaubsziel der Vietnamesen ist.
Hier ist es heimlich, die Blumen blühen und dieses Städchen kommt uns gerade recht, um uns mal von unseren „Reisestrapazen“ zu erholen. ;)

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Samstag, 5. Januar 2013
In Kambodscha
Nach dieser ungeplanten Unterbrechung sind wir in Seam Reap angekommen. Natürlich wollten wir uns hier wie so ziemlich jeder Tourist, der Kambodscha besucht, die Tempelanlagen von Angkor Wat angucken. Immerhin ist Angkor Wat das Aushängeschild der Nation und man sieht es zu Hauf auf Bierflaschen, Zigarettenschachteln, in jedem Souvenirladen und nicht zuletzt auf der Nationalflagge.
Wir kauften uns ein Ticket, das 3 tage Gültigkeit hat um so viel wie möglich von Angkor zu sehen.
Was wir dann schließlich sahen war der Wahnsinn. Zwar sind die verschiedenen Tempel teilweise von Touristen geradezu überflutet, doch wenn man die eigene Tour so plant, dass man nicht zu den Stoßzeiten bei den Hauptattraktionen ist kann man dort einzigartige Atmosphären und beeindruckende Tempel erleben. Am besten ich lasse mal ein paar Bilder für mich sprechen.




(zu meiner Rechten sitzt einer von vielen Affen, die einfach so am Tempel rumturnten :D)


(Wandverzierung in Angkor Wat)
















Seam Reap ist ansonsten eine kleinere Stadt die aber logischerweise sehr für Touristen hergerichtet ist. Highlights sind die (Nacht)märkte wo man bis zum Umfallen feilschen kann. Dann gibt es noch eine Straße mit vielen Bars und Clubs, die wir allerdings ungern entlangschlenderten: man wird alle 2 Meter angesprochen, ob man eine Taxifahrt, Drogen oder eine Frau kaufen will bzw dies gleich in einem Redeschwall. Also kein sehr angenehmer Ort zum aufhalten. Alles in einem ist Seam Reap zumindest tagsüber sehr schön.

Ein paar Tage später ging es dann nach Phnom Penh, welches die Hauptstadt von Kambodscha ist und ca 2 mio. Einwohner hat. Die Stadt gefiel mir auf Anhieb.



Sie ist zwar auch sehr groß aber nicht so stressig wie zB. Bangkok. Die Leute sind mehr als nett und hilfsbereit und wieder einmal gilt hier: geh mit einem Lächeln durch die Welt und sie lächelt zurück. Ganz anders als in Deutschland.
Hier gibt es natürlich auch wieder viel zu sehen, beispielsweise den Königspalast, an dem während unserem Aufenthalt dauerhaft Trauerfeiern stattfanden, da der 90jährihge König Sihanouk gerade die Löffel abgegeben hat. Ein must see war die Folterschule „Tuol sleng“ und die sogenannten „killing fields“. Tuol sleng war ein Foltergefängnis zu der Zeit, in der die Roten Khmer Kambodscha regierten (ende 1970). Die sozialistisch gesinnten haben ihre Ideologie leider etwas zu fanatisch durchgesetzt: Intellektuelle wurden einfach hingerichtet, Familien wurden dadurch getrennt, dass die Stadtbewohner aufs Land und in Dörfer geschickt wurden und Andersgesinnte wurden in Tuol sleng gefoltert und schließlich auf den killing fields hingerichtet. Irgendwie wollte er Maos Kulturrevolution kopieren und ging nur noch etwas krankhafter vor. Wer sich für weiteres interessiert: einfach mal googlen. Insgesamt hat deren Führer, Pol Pot, 2 millionen Kambodschaner auf dem Gewissen, also eigene Landsleute. Muss man sich mal vorstellen, dass die Einwohnerzahl Kambodschas von 10 mio. auf 8 mio. schrumpfte. Einfach nur pervers.

Außerdem gibt es natürlich wieder etliche Wats





und eine wunderschöne Promenade. Hier haben wir uns dann mit Freunden aus Bremen getroffen und mehrere schöne Abende verbracht.
Setzt man sich dort einmal für eine Stunde hin erlebt man innerhalb kürzester Zeit, wie sich die verschiedensten Leute dazugesellen. Von Straßenkindern bis einheimischen Kambodschanern bis zu anderen Reisenden mit denen man dann eine sehr angenehme Zeit verbringen kann.
Nachdem wir zuerst also mit Luca und Lucas dort saßen fanden wir uns bald in einem Grüppchen von 5 bis 10 Leuten wieder. Das hat wirklich großen Spaß gemacht und ich war überrascht, wie familiär so eine Millionenstadt eigentlich sein kann. Mit den Jungs haben wir auch des öfteren Billard gespielt und waren auch mal im Club, was auch überaus amüsant war und sich echt gelohnt hat.
Ich hab es in Phnom Penh auch glücklicherweise geschafft, mir der Hobbit anzugucken. Sogar auf englisch und in 3d. So ziemlich einer der abgefahrensten Kinobesuche meines Lebens. :D



Am 24. Dezember, also an Weihnachten, haben wir uns dann mal ein sehr edles Essen gegönnt:
ein 3 Gänge-Menü mit Shrimps als Vorspeise, Truthahn als Hauptgericht und Schokotrüffelkuchen als Dessert. Es war echt sehr lecker, leider hab ich keine Fotos davon au meiner Kamera ..
Danach genehmigten wir uns noch einen oder zwei Cocktails auf der Dachterasse des Lokals. Weihnachtsstimmung wie wir sie kennen kommt hier irgendwie gar nicht auf, aber schlimm fand ich persönlich das jetzt nicht. Bleibt einem ja auch Stress erspart. Aber ich hab meine Familie und Freunde irgendwie schon vermisst.

Jetzt fahren wir nach Sihanoukville am Meer um um Silvester mal n bisschen die Sau rauszulassen. Der Ort ist wohl sehr bekannt für die „legendären Strandpartys“ (Zitat ende :D).

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Samstag, 15. Dezember 2012
Dahinreisen
Die ersten Wochen

So da bin ich mal wieder.
Ich hab hier wirklich ne geile Zeit mit Sachen, die mann glaub ich kaum woanders eerleben kann.
Wir haben uns jetzt glaub ich 5 verschiedene Wasserfälle angeguckt, unter anderem in Champasak, Kongchiam und in Laos in der Nähe von Pakhse, und es wird im Grude nicht langweilig, zumal sie sich natürlich sehr voneinander unterscheiden. In Einigen konnte man auch schwimmen und wir hatten den ganzen Fall für uns allein.

Wasserfall Tadton bei Kongchiam







Unsere erste Station in Laos war Pakhse. Auch hier hatten wir jeden Tag über 30°C. Pakhse ist eine größere Stadt für laotische Verhältnisse und leider auch irgendwie eine Hochburg der Toruismus. Das liegt aber nicht zuletzt an dem nahegelegenen Bolaven-Hochplateau im Dschungel und dem lokalen Kaffee- und Teeanbau.
Hier war es eigentlich mal wieder ganz cool mit Leuten sprechen zu können, die fließend Englisch konnten. Das war in Thailand eher die Ausnahme.



Ein Highlight war auf jeden Fall eine Dschungeltrekkingtour, die für 2 Tage angesetzt war. Sie wurde uns als "easy and enjoyable" beschrieben.
In Wirklichkeit fanden wir uns durch den Dschungel und sein Getier kraxelnd wieder (u.a. Schlangen, riesigste Spinnen etc).
Wir hatten einen Guide namens Kam (!?) , ein kleiner (wirklich klein, ca 1,50 groß) Laote der aber recht gut englisch sprach und uns zuerst nur Einiges über den lokalen Kaffee- und Teeanbau beibrachte. Dann ging es ab in den Dschungel. Der erste Tag war noch recht angenehm, man schlug sich durch Gestrüpp und Unterholz und hatte relativ ebenen Boden unter den Füßen.

Abends kamen wir im sogenannten "homestay" unter, was nichts anderes war, als im Haus und Hof eines kleinen Bergdörfleins unterzukommen. Die dort ansässige Familie behandelte uns frerundlich, fast so, als ob wir schon längst dazu gehörten. Wir wurden mit traditionellen und selbstgekochten laotischen Gerichten versorgt und saßen zum Verzehr wie es dort der Brauch ist auf dem Boden im Kreis und aßen wild durcheinander und hauptsächlich mit den Händen.
Dann wurde zuerst auf der Veranda gesessen und lokal angebauten und gerösteten Kaffee und Tee getrunken, dann saßen wir später am Lagerfeuer bei ein paar Bierchen. Außer uns waren noch 2 nette Schwedinnen dabei, mit denen man sich vorzüglich auf englisch unterhalten konnte und bald fand eine angenehme Konversation und ein reger Austausch von Geschichten und Erzählungen statt. Unser Tourguide nahm an dieser kleinen Runde teil und brachte uns viel über die asiatische und speziell die laotische Kultur bei, sodass die Reisegruppe irgendwie schnell zusammenschweißte und eine nette, persönliche Ebene schnell erreicht war. Dies sollte sich auch am nächsten Tag bezahlt machen.
Denn das Trekking war dann kaum noch easy and enjoyable. Der Weg ging durch den tiefsten Dschungel vorbei an beeindruckenden ...mal wieder...




(ganze 12m hoch)

Wasserfällen ohne ansatzweise erkennbaren Weg, inklusive Besteigen von Bergen (die teilweise wirlklich sehr (!) steil waren), das durch glitschigen, lehmigen Untergrund noch um einiges erschwert wurde. Oftmals musste man sich an Lianen und Bäumen festhalten, um nicht den Halt zu verlieren und die Steigung ohne Kontrolle herunterzustürzen. Als wäre das noch nicht genug gab es dann noch das Problem, dass man auf der anderen Seite der Berge und Hügel auch wieder heruntersteigen musste, was meiner Meinung nach nochmal anstrengender und auch gefährlicher war.
Es gab Stellen, an denen man mehrere hundert Meter runter sehen konnte und einem bei dem Anblick der Abgründe durchaus übel werden konnte.
Auch gut waren die Flüsse, bei denen wir zum überqueren unsere Schuhe ausziehen mussten, um nicht mit unseren Sohlen abzurutschen und von den Stromschnellen zum nächsten Wasserfall gerissen zu werden, die teilweise über hundert Meter hoch waren. Den Schwedinnen stand teilweise das Zögern und Angst ins Gesicht geschrieben.
Als wäre das noch nicht genug, konnte man sich auch vor und nach dem Überqueren nicht entspannen, denn an den Flussbänken waren Unmengen an Blutegeln, die sich nur zu gern durch die Socken in die Haut bohrten und sich mit Blut vollsogen. Ich selbst habe insgesamt mit 4 der kleinen Biester Bekanntschaft gemacht. Hätte ich auch drauf verzichten können, denn die Dinger sind zwar ungefährlich und schmerzen nicht aber trotzdem auch echt abartig. Wegen ein paar recht präkeren Situationen war es gut, dass die Gruppe sich bereits kannte, denn so konnten grenzwertige Situationen mit Humor und Sprüchen aufgelockert werden. Alles in einem hat die Trekkingtour sich wirklich gelohnt. Für umgerechnet 70 € der absolute Hammer. :) Als wir in unserem TukTuk (ein motorbetriebenes Dreirad) saßen und zurück nach Pakhse fuhren, waren wir alle müde und geschafft aber mehr als zufrieden. Geiles Ding.

Anschließend sind wir aus Pakhse über den Mekong nach Champasak, einem verschlafenen Dörflein direkt am Fluss gefahren. Hier ist alles sogar noch langsamer und entspannter.





Bald ging es weiter auf die sogenannten 4000 Inseln im Mekong, um eindlich mal Zeit am Strand zu verbringen.
Wir entschieden uns für Don Det, einer der kleineren der Inseln, die mit dem Fahrrad innerhalb einer Stunde zu umrunden ist und quasi direkt an der Grenze zu Kambodscha liegt.


(Sonnenuntergang auf Don Det)

Wir verbringen hier eine sehr ruhige Zeit in Bungalows direkt am Mekong mit Hängematten auf der Veranda.
Besonders viel gibt es hier eigentlich nicht zu erleben, obwohl wir zum Beispiel eine Kajaktour gemacht haben. Diese bestand im Wesentlichen aus insgesamt 3-4 Stunden Kajakfahrt durch Stromschnellen auf dem Mekong, der Besichtigung von.. malwieder.. Wasserfällen.
Das sind hier die sogenannten Niagara-Fälle des Ostens... hab ich mir sagen lassen ;). Zwischendurch gab es ein Mittagessen auf einer vollkommen einsamen Insel und sogar kleine Irrawal-delfine, die man an einer bestimmten Stelle im konnte.




Leider muss ich auch von meinem Missgeschick erzählen. Da hier schon um halb 6 die Sonne untergeht ist sollte man bei nächtlichen Ausgängen auf jeden Fall eine Taschenlampe mitnehmen. Wir Trottel machten uns aber direkt ohne Lampe auf den Weg, was uns leider zu spät auffiel.
Dies endete darin, dass wir im stockdunkeln mit unseren Fahrrändern auf einem Schotterweg mit unregelmäßigen Brücken und ca 3 m hohen Abgründen, die manchmal direkt an den Weg angrenzten. Und obwohl Luca vorgegangen ist bin ICH natürlich in den Mekong gefallen. Klamotten und Tscheninhalte waren vollkomen durchnässt, aber außer ein paar Kratzern und der Tatsache, dass meine Flipflops vom Fluss verschluckt wurden hab ich mir nichts getan.


(chiller-Wasserbüffel auf Don Det)

Nun sind wir auf der Reise nach Siem Reap um uns Angkor Wat anzugucken. Dafür mussten wir die Grenze zwischen Laos und Kambodscha überqueren.. Wir hatten im Vorraus extra eine Busagentur bezahlt, sodass diese uns direkt von Don Det nach Siem Reap bringt. Im Endeffekt sah die Reise jedoch so aus: Der für uns vorgesehene Bus war nach den ersten 20 km kaputt und wir konnten nicht weiterfahren. Irgendwann wurden dann Minibusse organisiert, in die die Passagiere aufgeteilt wurden. So ein vollgestopftes Auto hab ich noch nie erlebt und noch nich habe ich bei einer Autofahrt dermaßen unbequem und schmerzhaft gesessen.

Dann hieß es, dass wir einen Lunchstop einlegen würden. Die Minibusse fuhren ab und uns wurde mitgeteilt, dass ein neuer Bus uns dort an der Raststätte (sofern man das eine Raststätte nennen konnte, das war eher irgendwo im Nirgendwo) abholen sollte. Daraus wurde leider nichts. Wir befanden uns immer noch an diesem Ort, als die Sonne unterging. Als deutlich wurde, dass kein Bus von der Agentur mehr kommen würde, organisierten wir zusammen mit einem hilfsbereiten Kambodschaner eigenständig weitere Minibusse. Im Dunkeln kamen wir dann in Kratie an, 10 Fahrstunden entfernt von unserem ursprünglichen Ziel. Öffentliche Verkehrsmittel sind wohl deutlich empfehlenswerter.

Wir besuchen hier natürlich auch etliche alte Tempelanlagen aber weil ich hier schon so viel texte verschon ich euch einfach mal damit. :)

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